Warum Hundetraining? Ein wenig Prosa...

 

Für jeden Hundebesitzer hat sein Hund einen anderen Stellenwert im Leben und jeder versteht unter "Hundeerziehung" etwas anderes.

Zu Viele sind schon zufrieden, wenn der Hund beim dritten Mal rufen kommt, "ein bisschen" oder "meistens" hört und ein geduldiger Schmusekumpel ist. Andere erwarten von ihrem Hund Gehorsam und Unterordnung in jeder Lebenslage.

 

Dieses Thema kann nicht losgelöst von der Gesellschaft und den Umständen, unter denen wir leben, gesehen werden. Als Hundehalter habe ich schließlich nicht nur die Verantwortung für mein direktes Umfeld und den Hund, sondern ich gehe auch eine Verpflichtung all Denjenigen gegenüber ein, die mit meinem Hund, gewollt oder ungewollt, in Kontakt kommen. Stichworte: Erziehung, Entwurmung, Impfung, Hygiene etc..

Je mehr Menschen auf einem begrenzten Raum zusammenleben, umso schwieriger und anspruchsvoller wird das Halten von Hunden. So macht es einen Unterschied, ob ich in den kanadischen Rockies mit einer Hundemeute lebe oder in Hannover City mit einem Mops.

 

Die eigene Freiheit (und die meines Hundes) hört genau da auf, wo die Freiheit der Anderen beginnt.

 

Hundehaltung wird nicht mehr als selbstverständlich akzeptiert. Etliche Vorurteile, an deren Entstehung wir Hundehalter mitunter nicht ganz unschuldig sind, kursieren und führen zu zunehmenden Einschränkungen.

 

Ausserdem haben viele Menschen  kaum noch einen natürlichen Umgang mit der Natur und Tieren gelernt. Auch auf dem Land kann man mittlerweile solche Tendenzen beobachten. Es fehlt oft das Verständnis für einen entspannten Umgang Hunden. "Fass den nicht an! Der beißt!" hat wohl schon fast jeder Hundehalter schon einmal gehört.

 

Wir sollten uns aber auch in die Lage derjenigen versetzen, die Angst vor Hunden haben oder, aus welchen Gründen auch immer, sie einfach nicht mögen. Denn das ist genau so legitim und muss akzeptiert  werden. "Der will nur spielen!" ist als Aussage wenig tröstlich, wenn mich schon ein Chihuahua in die Flucht schlägt.

 

Insofern ist es (aus meiner Sicht) die Pflicht eines jeden Hundebesitzers, seinen Hund so zu erziehen und so in der Öffentlichkeit aufzutreten, dass sich andere nicht belästigt fühlen bzw. gefährdet oder verletzt werden können. Dazu gehören neben dem Anspringen, Hinterherrennen, Verbellen, Wildern etc. genauso das Liegenlassen der Hinterlassenschaften, das Verunreinigen von Heu mit Exkrementen, oder Buddeln von Löchern auf Wiesen etc.

 

Ein häufig vernachlässigter Punkt ist aber auch der, dass die Hundebesitzer untereinander genauso rücksichtsvoll und vorausschauend sein müssen. Nur ein Beispiel, welches aber sehr häufig zu beobachten ist: wenn mein Gegenüber seinen Hund angeleint hat, wird er sicher einen Grund dafür haben (Training, Ungehorsam, Aggression, Verletzung,Läufigkeit etc.). Das heißt dann für mich, dass ich meinen Hund, der frei läuft, heranrufe und nicht zu dem angeleinten Hund lasse. Das geschieht aber leider viel zu oft. Vielleicht noch mit den Worten "Rüde oder Hündin?" oder noch besser "Meiner tut nichts". Auch ein: "Der kommt nicht, wenn ich rufe" ist nicht selten als Argument zu hören. Dazu fällt mir nur Folgendes ein: entweder bleibt der Hund angeleint oder der Rückruf wird so lange trainieren, bis er klappt. Und erst dann darf der Hund in den Freilauf.

 

Den Hund zu Gehorsam und Unterordnungsbereitschaft zu erziehen, hat nichts mit Machtgelüsten und Kontrollzwang zu tun! Antiautoritäre Erziehung funktioniert auch hier nicht.

 

Last but not least: der Hund lernt nicht nur in der Hundeschule, sondern Ihre Hauptarbeit findet im Alltag und zu Hause statt. Den Blick darauf und auf einen fairen Umgang mit dem Hund zu schärfen, Ihnen alltagstaugliche Hilfen in die Hand zu geben und Ihnen einen entspannteren und harmonischeren Umgang mit Ihrem Hund zu ermöglichen sind es, was ich mit meinem Hundetraining erreichen möchte.